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Agilität – ohne Leadership geht es auch hier nicht

Porträt unseres Geschäftsführers Sascha Emondts

von Sascha Emondts

| 16.06.2021

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  • New Work
Grafik einer Frau, die an einer Zielfahne am Gipfel schwebt und einem Mann mit Cape, der sie stützt.

Immer wieder ist zu hören, dass Agilität ohne Leitung auskommt. Hinter Schlagworten wie Selbstorganisation und Eigenverantwortung scheint sich eine Organisation zu verbergen, die nicht mehr auf Leitungspositionen angewiesen ist. Die Teams erledigen schließlich alles autark.

Bei brainbits haben wir durch eigenes Ausprobieren gelernt, dass diese Sichtweise nicht richtig ist. Auch eine agile Organisation braucht Leitung. Allerdings stellt sich die Frage nach den Aufgaben der Leitung neu.

Der Klassiker: Top-Down

Lange Zeit galt das klassische Top-Down-Management als die effizienteste Art eine Organisation zu führen. Entlang einer sauber aufgestellten Hierarchie aus Top-Management, mittlerem Management, unterem Management und den Mitarbeitern reihen sich alle ein und die Maxime des Handelns ist oft eindeutig: Es wird jeweils so agiert, wie die übergeordnete Hierarchieebene es vorgibt. In letzter Konsequenz bedeutet dies auch, dass das Top-Management für den Erfolg der gesamten Organisation verantwortlich ist. Von dieser Ebene werden alle folgenden Entscheidungen gesteuert. Das mittlere und das untere Management nehmen auch ihre Verantwortung wahr und delegieren die Aufgabenstellungen weiter an die Mitarbeiter. Diese sind die ausführende Kraft und erstellen das Endprodukt für den Kunden. Ob diese das Endprodukt annehmen, entscheidet über den Erfolg des Projekts und schlussendlich auch über den Erfolg des Unternehmens.

Auf dem Weg durch die Hierarchie nimmt die Verantwortung immer weiter ab. Entscheidungen werden auf Ebenen getroffen, die eine gewisse Entfernung zu den Kunden haben. Je gewichtiger die Entscheidung ist, desto größer ist die Distanz zum Kunden. Die Reaktion der Kunden muss wiederum den ganzen Weg durch die Hierarchie gehen. Das ist nicht zeiteffizient und von Ebene zu Ebene steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Feedback der Kunden nicht mehr zu 100 % akkurat weitergegeben wird.

Mit dieser Organisationsstruktur gehen verschiedene Probleme einher: Das Risiko nicht schnell genug auf Kunden reagieren zu können, ist hoch. Die Zufriedenheit der Beteiligten leidet darunter, dass sie nicht die Chance bekommen, selbstwirksam auf Missstände zu reagieren und gut funktionierende Schritte optimieren zu können.

Servant Leadership: Die Welt steht Kopf

Servant Leadership (dt.: dienende Führung) bietet eine Lösung für das beschriebene Dilemma der top-down-organisierten Unternehmen. Der Gedanke ist ebenso prägnant wie einfach: Das System wird umgedreht.

Grafik, die die Diskrepanz zwischen denen, die für den Unternehmenserfolg zuständig sind und denen, auf die reagiert wird, beschreibt.

Den Leiter:innen kommt die Aufgabe zu, alle nötigen Rahmenbedingungen für ihre Teams zu schaffen. Sie halten fortlaufend Ausschau nach Dingen, die die Teams ausbremsen und räumen diese beiseite. Sie stehen ständig mit ihren Teams in Kontakt, um zu erkennen, was sie benötigen und kümmern sich um diese Dinge. Sie dienen den Teams.

Der C-Level hat die Aufgabe, seine Leiter:innen in ihrer Arbeit optimal zu unterstützen. Er ist zudem dafür verantwortlich alle nötigen Rahmenbedingungen für das gesamte Unternehmen zu schaffen. Er dient den Leitern und dem gesamten Unternehmen.

Vorteile von Servant Leadership

Servant Leadership hat zum Ziel, ein System zu schaffen, das darauf fokussiert ist, Wert für die Kunden zu schaffen. Dieses System soll zugleich in der Lage sein flexibel, proaktiv, antizipativ und auch initiativ agieren und notwendige Veränderungen anzustoßen zu können.

Es wird davon ausgegangen, dass die Menschen innerhalb des Unternehmens ein intrinsisches Interesse haben Verantwortung zu übernehmen. Und dass sie daran interessiert sind, ihren jeweiligen Verantwortungsbereich so zu gestalten, dass echter Wert für die Kunden geschaffen wird. Werden die Rahmenbedingungen innerhalb eines Unternehmens so gestaltet, dass dies fortlaufend ermöglicht wird, dann ist die Chance sehr groß, dass alle Beteiligten dauerhaft motiviert, engagiert und zufrieden an die Arbeit gehen.

Mit diesem Anspruch legt Servant Leadership die notwendige Basis für gelingende Agilität. Viele Prinzipien agiler Methoden, wie z.B. Scrum, bauen darauf auf.

Ist Servant Leadership der Weg für alle Unternehmen?

Servant Leadership ist eine Möglichkeit von vielen, wie die Unternehmensführung organisiert werden kann. Ob diese Möglichkeit passend ist, muss ein Unternehmen für sich genau prüfen. Wir haben auch schon Unternehmen kennengelernt, für die diese Art der Unternehmensführung nicht in Frage kommt. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Ein Best Case für Servant Leadership sind wir: brainbits. Unser Angebot der individuellen Software-Entwicklung und der Atlassian Beratung funktioniert in enger, direkter Zusammenarbeit zwischen unseren Teams und den Kunden besonders effektiv. Das begründet sich dadurch, dass unsere brainbits Teams jeden Tag motiviert und agil den Weg finden, der den bestmöglichen Wert für unsere Kunden schafft. Außerdem haben wir den Vorteil, dass für uns keine regulatorischen Vorgaben gelten, die ein Top-Down-Management erforderlich machen.

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